Rettungskette Forst - wenn jede Minute zählt

15. Oktober 2015: Forstverwaltung legt 220 Rettungstreffpunkte im Landkreis Regensburg für Unfälle im Privat- und Körperschaftswald fest

Waldarbeit ist trotz aller Fortschritte beim Arbeitsschutz eine äußerst gefährliche Tätigkeit. Bei forstlichen Arbeiten kommt es in Bayern zu mehreren tausend Unfällen pro Jahr. Die Unfälle sind nicht selten schwerwiegend und erfordern schnellste notärztliche Versorgung.

Da sich diese Unfälle in der Regel in wenig erschlossenen Gebieten ereignen und diese Orte in einer Notfallsituation oft schwer zu beschreiben sind, finden Rettungskräfte den Unfallort häufig nicht selbstständig. Meist ist es notwendig, die Rettungskräfte durch Ersthelfer zum Unfallort im Wald zu führen. Dazu sind eindeutige Treffpunkte für Kontaktperson und Rettungsdienst sehr wichtig.

Deswegen haben die Staatlichen Revierleiter des AELF Regensburg für die großflächigen Privat- und Körperschaftswälder Rettungspunkte festgelegt und mit der Integrierten Leitstelle abgestimmt. Mit der Festlegung und Veröffentlichung von Rettungstreffpunkten für Waldgebiete beabsichtigt die Bayerische Forstverwaltung eine schnellere Hilfeleistung bei Rettungseinsätzen, denn jede Sekunde zählt im Notfall! Diese Treffpunkte ermöglichen eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Notarzt, Freiwilliger Feuerwehr und Ersthelfern bei Notfällen im Wald. Rettungskräfte und die Kontaktperson des Verletzten werden an diesem exakt definierten Punkt zusammengeführt.

Nun ist ein waldbesitzübergreifendes System von Rettungstreffpunkten für den Landkreis Regensburg flächig vorhanden. Die 220 Rettungstreffpunkte für den Privat- und Körperschaftswald ergänzen die 24 vorher von den Bayerischen Staatsforsten für den Staatswald festgelegten Rettungstreffpunkte.

Wo finde ich „meinen“ Rettungstreffpunkt?

Eine Übersicht der Rettungstreffpunkte (Rettungstreffpunktkarte) finden Sie im Internet unter www.rettungskette-forst.de (Rettungstreffpunktkarte) oder mithilfe der Smartphone-App „Hilfe im Wald“.

Vorteil: Zeitraubende Anfahrtsbeschreibungen im unübersichtlichen Waldgelände sollen nun der Vergangenheit angehören! Voraussetzung für das Gelingen der Rettungskette Forst ist natürlich, dass Waldbesitzer mindestens zu zweit im Wald arbeiten, denn einer der Beteiligten muss die Rettungskräfte alarmieren und diese vom Rettungstreffpunkt aus schnellstmöglich zum Verletzten lotsen.

Die Rettungskette Forst steht aber natürlich allen Bürgern, Erholungssuchenden, Waldsportlern und Schwammerlsuchern im Landkreis Regensburg zur Verfügung.

Informieren Sie sich bereits vor der Arbeit in Ihrem Wald oder Ihrem Waldbesuch über den nächstgelegenen Rettungstreffpunkt und notieren Sie sich dessen Nummer (z.B. R-L-2183). Wissen kann im Notfall Leben retten, vielleicht auch Ihr eigenes!

Beschilderung der Rettungskette Forst

Als nächstes sollen alle 220 Rettungstreffpunkte beschildert werden. Das bringt Sicherheit im Unglücksfall - die Kontaktperson und der Rettungsdienst wissen: Hier sind wir richtig!

Die Forstverwaltung braucht zum einen die Einwilligung der Grundeigentümer, die Schilder auf Ihrem Grund aufstellen zu dürfen. Zum anderen bittet die Forstverwaltung um Unterstützung beim Aufstellen der Schilder und so sagte die Landrätin die Beschilderung weiterer 44 Standorte entlang von Kreisstraßen zu.

Falls Sie betroffen sind, stimmen Sie bitte der Aufstellung der vielleicht lebensrettenden Schilder zu! Die Rettungskette Forst ist eine gute Sache!